Nation – ein Phänomen, das selbst die Merkmale bestimmt, die sie bestimmen

Mit dieser etwas ungewöhnlichen Definition begann mein Vortrag bei der Mitgliederversammlung des Pädagogisch-Kulturellen Centrums Ehemalige Synagoge Freudental.

Ein Volk wird zur Nation, wenn es als politisches Subjekt handeln will

Die Definition von Ernst-Wolfgang Böckenförde, einem ehemaligen Richter des Bundesverfassungsgerichts überzeugt mich am meisten, denn man kann einem Volk, das sich als Nation fühlt, diese Eigenschaft kaum absprechen.
Es gibt noch viele weitere Definitionen und Erklärungen, die aber in dem Punkt einig sind, dass die Entstehung von Nationen nichts natürlich Vorgegebenes sind, sondern ein sozialer Prozess. Im Unterschied zu anderen Ideologien, wie z.B. dem Kommunismus und Liberalismus verfügt die Idee der Nation über kein klares theoretisches Fundament, die Wirkung ist dennoch stark -viele Menschen sind bereit, für diese Idee zu töten und zu sterben.

Nation als Thema bei meinen Seminaren

Bei meinen Seminaren erläutere ich dieses komplexe Phänomen natürlich ausführlicher und zeige an konkreten Beispielen, wie Nationen entstanden sind. Gerade in Zeiten, in denen der Nationalismus in vielen Ländern wieder auf dem Vormarsch ist, ist es wichtig, sich mit diesem Phänomen kritisch auseinanderzusetzen. Das Thema war bereits Schwerpunkt meines Studiums und es freut mich, dass sich einige Bildungswerkstätten der Schiller-Volkshochschule Ludwigsburg bereits für dieses Thema entschieden haben.

Die Ehemalige Synagoge Freudental – ein Ort der Begegnung, des Gedenkens und Lernens

Besonders gefreut hat mich, dass ich am 30. Mai für das Pädagogisch-Kulturelle Centrum Ehemalige Synagoge Freudental zum Phänomen Nation referieren konnte.
Die ehemalige Synagoge ist ein bedeutender Ort der Geschichte und Kultur in Freudental. Das wiederhergestellte Gebäude dient heute als Ort der Begegnung, des Gedenkens und Lernens. Alle Bemühungen des Pädagogisch-Kulturellen Centrum Ehemalige Synagoge sind auf das Lernziel Demokratie und Toleranz ausgerichtet. Der Verein bietet Studienfahrten und zahlreiche Veranstaltungen, weitere Informationen finden Sie auf der Homepage.

Inklusion – nicht nur ein Thema, sondern auch eine Methode der politischen Bildung

Die Deutsche Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung (DEAE) gehört als Institution zum Handlungsfeld der Erwachsenenbildung innerhalb der Evangelischen Kirche. Viermal jährlich erscheint die Zeitschrift „Forum Erwachsenenbildung“ mit konkreten Anregungen für die Praxis und Diskurse sowie aktuelle Informationen über politische Prozesse, ausgesuchte Filme und Fachbücher. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift berichte ich über meine Arbeit in der der inklusiven politischen Bildung.

Politik: konkret, direkt und couragiert

Die Ausgabe 2/2017 der Zeitschrift „Forum Erwachsenenbildung“ mit dem Titel „Politik: konkret, direkt und couragiert“ möchte aufzeigen, wie in der politischen Bildung Angebote entwickelt werden können, die möglichst konkret und kontrovers Prozesse der Meinungsbildung fördern und das politische Geschehen möglichst direkt und lebensweltlich aufgreifen. Weitere Informationen zu dieser Zeitschrift erhalten Sie über die Seite des DEAE und des Waxmann-Verlags.

Inklusion als Methode der politischen Bildung

In meinem Beitrag berichte ich über meine Erfahrungen und die Chancen der inklusiven politischen Bildung. Zusammenarbeit und voneinander lernen sind sowohl bei der Planung als auch der Durchführung von Seminaren hilfreich. Dazu zählen leichte Sprache, spielerische Elemente, langsame Vorgehensweise, aber auch mal Spontaneität und das Abrücken vom ursprünglichen Konzept. Mit den anstehenden Bundestagswahlen und Besuch von Parlamenten stelle ich zwei erfolgsversprechende Veranstaltungsformen vor. Hier können Sie den Artikel herunterladen.

Gerne unterstützte ich Sie bei der Planung und Durchführung von inklusiven Veranstaltungen: E-Mail oder telefonisch: 07183/931562.

Was macht ein Landtagsabgeordneter den ganzen Tag?

Rund 50 Teilnehmer/innen konnten am 12. Mai einen Blick hinter die Kulissen des Landtags von Baden-Württemberg werfen. Eingeladen hatte Willi Halder, der direkt gewählte Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Waiblingen. Das schönste an der Veranstaltung, die ich gemeinsam mit der VHS Unteres Remstal und der Diakonie Stetten organisiert habe: sie war inklusiv, jeweils ungefähr zur Hälfte hatten sich die Interessent/innen über das Programm der VHS Unteres Remstal und der Diakonie Stetten angemeldet.

Ein grüner Ministerpräsident wird gewählt

Die erste Station war der neu gestaltete Plenarsaal, in dem die Referentin des Besucherdienstes zunächst die Aufgaben des Landtags und der Abgeordneten erläuterte. Anschließend durften die Teilnehmer/innen in die Rolle der Abgeordneten schlüpfen und den Landtagspräsidenten, die Stellvertreter bestimmen und den Ministerpräsidenten wählen. Auch wenn die Fraktionsdisziplin bei den Besucher/innen nicht so gut funktionierte wie in der richtigen Politik, durfte ein Kandidat der Grünen auf der Regierungsbank Platz nehmen.

Ein Polizeipräsidium für Waiblingen und Beschwerden über die Bahn

Nach einer Führung durch das Gebäude ging es durch den Tunnel in das Haus der Abgeordneten. Zunächst berichtete Willi Halder über seine vielfältigen Aufgaben – Ausschusssitzungen, Fraktionssitzungen, Abstimmungen mit dem Koalitionspartner, Termine mit Interessengruppen, Gespräche vor Ort mit Bürger/innen. Aber auch Termine, bei dem er viel Kritik einstecken muss, schocken Halder nicht: „Augen auf bei der Berufswahl!“
Viel Kritik einstecken musste auch die Bahn, denn zahlreiche Beiträge beschäftigten sich mit den Zuständen. Auch die Frage, ob Waiblingen Sitz eines Polizeipräsidiums bekommen sollte, wurde heiß diskutiert.

Zum Abschluss ein Blick über Stuttgarts Baustellen

Die Teilnehmer/innen hatten zum Abschluss die Möglichkeit, einen Blick in die eher kleinen Büros der Abgeordneten und Mitarbeiter/innen zu werfen. Die Tour endete auf dem Dach mit einem schönen Blick auf Stuttgart – und die vielen Baustellen im direkten Umkreis.
Es war für alle ein interessanter Nachmittag, die nun (besser) wissen, was ein Abgeordneter tagsüber macht.

Politische Teilhabe auf allen Ebenen in Mariaberg ermöglichen

Mariaberg e.V. ist ein diakonischer Träger für ambulante, teilstationäre und stationäre Dienstleistungen in der Jugend- und Behindertenhilfe, der neben dem Hauptsitz in Gammertingen zahlreiche Standorte im südlichen Baden-Württemberg betreibt.
Seit einiger Zeit gab es Überlegungen, wie politische Teilhabe im Alltag umgesetzt werden kann. In einem Workshop, der von der Landeszentrale für politische Bildung initiiert und unterstützt wurde, habe ich meine Arbeit und nachahmenswerte Konzepte vorgestellt. Anschließend wurden mit den Teilnehmer/innen – Mitarbeiter/innen und Unterstützer/innen aus Wohngruppen, Werkstätten und Verwaltung – Ideen gesammelt und diskutiert.

Teilhabe auf allen Ebenen ermöglichen

Die wichtigste Erkenntnis: Teilhabe muss auf allen Ebenen diskutiert und umgesetzt werden. Das Thema soll deshalb in verschiedenen Gremien und auf unterschiedlichen Ebenen aufgenommen und diskutiert werden. Werkstatt- und Bewohnerbeiräte sollen für das Thema sensibilisiert werden, da ihnen eine wichtige Rolle als Multiplikator/innen zukommt. Auch für den Alltag wurden Ideen gesammelt, so soll in Wohn- und Arbeitsgruppen regelmäßig Probleme besprochen und gemeinsam entschieden werden.

Mitarbeiter/innen für politische Teilhabe sensibilisieren

Eine wichtige Bedeutung kommt dabei den Mitarbeiter/innen zu, die im täglichen Kontakt mit den Klient/innen steht. Sie sollen informiert und motiviert werden, über politische Themen sprechen und die Menschen im anstehenden Wahlkampf zu Veranstaltungen begleiten. Verteilt werden sollen auch die Informationen, die die Landeszentrale zur Verfügung stellen wird. Neben einer Borschüre in leichter plant die Landeszentrale eine Handreichung für Mitarbeiter/innen und Unterstützer/innen.

Aktivitäten über die Bundestagswahl hinaus

Auch für die Zeit nach der Bundestagswahl wurden einige Ideen gesammelt, so z.B. ein Besuch im Landtag oder Ausstellungen zu politischen Themen in Mariaberg.
Der Workshop war für mich damit eine schöne Veranstaltung, da die Diskussion viele Ideen für kleinere und größere Aktivitäten hervorgebracht hat, die genau für die Bedürfnisse der Menschen vor Ort passen.

Haben auch Sie Interesse an Unterstützung? Gerne konzipiere ich einen Workshop für Ihre Einrichtung.

100 Tage Trump – eine erste Bilanz auch in meinen Seminaren

Die ersten 100 Tage der Amtszeit von US-Präsident Trump sind vorbei und damit Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen. Ähnlich abenteuerlich wie das Tempo seiner Dekrete zu Beginn ist auch die Schnelligkeit, wie er seine Wahlversprechen aufgibt und teilweise genau das Gegenteil von dem macht, was er angekündigt hat. Bei vielen Versprechen ist es wohl auch besser so…

Seminare bei den Bildungswerkstätten und an der Burg Liebenzell

Es fällt mir manchmal schwer, aber auch bei diesen Seminaren gilt die oberste Regel, möglichst objektiv zu informieren. Ernst nehmen muss man die Sorgen der Menschen, die zur Wahl von Trump und rechter Parteien in Europa führt. Diese Themen greife ich in meinen Seminaren auf und versuche die Konsequenzen für die USA und Europa aufzuzeigen.
Einige Bildungswerkstätten der Schiller-Volkshochschule haben sich das Thema bereits gewünscht. Außerdem wird Trump Ausgangspunkt für ein dreitägiges Seminar zur weltweiten (Un)ordnung an der Burg Liebenzell, das ich im Mai durchführen werde.

Fünf Gründe, Donald Trump dankbar zu sein

Die Situation bietet aber auch Chancen, vielleicht rückt Europa in schwierigen Zeiten zusammen. Jakob Augstein sieht in einem Kommentar für Spiegel Online sogar Gründe, Donald Trump dankbar zu sein: Trump zeugt Widerstand – das belebt die Demokratie. Es gibt (endlich) eine öffentliche Debatte über die liberale Gesellschaft und eine Solidarität der Demokraten. Besonders freut mich, dass über die europäische Integration diskutiert und auch über deren Vorteile gewürdigt werden. Ich freue mich auf weitere Diskussionen in Seminaren.

 

Europa entdecken in Straßburg

„Europa entdecken“ war das Motto eines Drei-Länder-Seminars, das die Landeszentale für politische Ende März in Bad Urach organisierte. Teilgenommen haben Schüler/innen der 8. Klasse aus Polen, Frankreich und Deutschland, die sich eine Woche lang intensiv mit europäischen Themen auseinandersetzten.  Ich begleitete die Gruppe an einem Tag nach Straßburg.

Straßburg – Vergangenheit und Zukunft Europas

Der 29. März 2017 ist eigentlich ein trauriger Tag für die EU, denn Großbritannien reichte die Austrittserklärung in Brüssel ein. Unser Tag in Straßburg war hingegen toll, nicht nur weil das Wetter toll war. Das Programm begann mit einer Stadtführung, in der der Stadtführer eindrücklich die Geschichte Straßburgs schildert. Dass die Großmutter des Stadtführers viermal die Staatsangehörigkeit wechseln musste, ist dabei nur ein Aspekt.
Nachmittags war die Gruppe zu Gast im Europäischen Parlament. Da es eine sitzungsfreie Woche war, ging alles etwas gemächlicher zu, u.a. konnten wir die Miniaturansicht des Parlaments genauer anschauen.
Die Ankündigung der Referentin, dass innerhalb der EU bald die Roaminggebühren abgeschafft werden, löste bei den Jugendlichen die größte Begeisterung aus – auch das ist Europa.

Fahrten nach Straßburg

Ich biete in Zusammenarbeit mit Partnern regelmäßig Fahrten nach Straßburg, in denen eine Besichtigung der Altstadt mit einem Besuch des Europaparlaments kombiniert werden.
Für den Termin mit den Volkshochschulen Backnang und Unteres Remstal sind aber nur noch wenige Plätze.
Gerne organisiere ich auch für Ihre Gruppe eine Fahrt – sprechen Sie mich an per  Mail oder telefonisch: 07183 / 931562.

Nach der Wahl in den Niederlanden: Europa atmet auf – viele Probleme bleiben

Nach der Wahl in den Niederlanden und dem relativ schwachen Abschneiden des Rechtspopulisten Gert Wilders atmen viele Europäer/innen auf – der Siegeszug der Europagegner scheint gebremst, ein „Nexit“ – also ein Austritt der Niederlande aus der EU – ist vorläufig kein Thema mehr.

Viele Probleme bleiben – Flüchtlingskrise, Brexit, Euro-Krise, Rechtsruck und Trump!

Dennoch befindet sich die Europäische Union nach wie vor in einer der schwersten Krise seiner Geschichte – es gibt zu viele Probleme und zu wenige Lösungen und Gemeinsamkeiten. In der Flüchtlingskrise handelt die EU trotz vieler Ansätze immer noch nicht solidarisch, die Euro-Krise schwelt weiter, die Verhandlungen zum Austritt von Großbritannien werden Kräfte kosten und auch der Demokratieabbau in einigen Ländern geht weiter. Nicht zuletzt muss sich die Europäische Union mit dem neuen US-Präsidenten Trump auseinandersetzen. Vielleicht liegt darin auch eine Hoffnung – rücken die EU-Staaten angesichts der Probleme und Bedrohungen zusammen und schaffen es, die Erfolgsgeschichte fortzuführen.

Seminare in Backnang und Marbach

Es bleibt viel Diskussionsstoff und ich freue mich sehr, dass viele Bildungswerkstätten dieses Thema bzw. einzelne Krisen als Thema gewählt haben.
Zu zwei Seminaren können Sie sich direkt anmelden:
Im Rahmen der Sommer-Bildungswerkstatt werde ich das Thema im August an drei Vormittagen ausführlich behandeln. Weitere Informationen und Anmeldung über die Schiller-VHS Ludwigsburg.

Wer es lieber kürzer mag, dem empfehle ich mein Abendseminar in Backnang am 9. Mai 2017. Über die VHS Backnang können Sie sich anmelden

Europa verstehen – Seminare und Veranstaltungen

Die Planung für das Herbstsemester läuft auf Hochtouren, europapolitische Themen werden wieder ein Schwerpunkt sein. Mein Anliegen ist es, möglichst objektiv Informationen zu ermitteln, um Menschen in die Lage zu versetzen, sich ein eigenes Urteil über Europa zu bilden.
Gerne kann ich Sie und Ihre Organisation unterstützen:

  • Seminare: Durchführung von Seminare zu aktuellen europapolitischen Themen
  • Veranstaltungen: Organisation von Veranstaltungen und Besuchen von Politiker/innen
  • Studienfahrten zu den europäischen Hauptstädten Straßburg und Brüssel
  • Dokumentationen zu Veranstaltungen und zu Fachthemen

Weitere Informationen finden Sie in der Broschüre Europa verstehen. Ich freue mich über Ihren Anruf (07183/931562) oder Ihre E-Mail.

Inklusive politische Bildung – ohne Fachkräfte geht nicht viel

Seit 2000 biete ich Bildungsseminare für Menschen mit Behinderung. Eine wichtige Erkenntnis: Die Bedeutung von Fachkräften und Unterstützer/innen kann für das Zustandekommen Veranstaltungen gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Organisation und Werbung

Meine Seminare für die Diakonie Stetten werden sowohl im Fortbildungsprogramm der Diakonie Stetten als auch im Programm der VHS Unteres Remstal ausgeschrieben.
Die Teilnehmer/innen kommen aber nur dann zahlreich zu den Seminaren, wenn die Verantwortliche für die Fortbildung über die Wohngruppen der Diakonie sowie persönliche Ansprache Werbung betrieben hat. Das Gegenteil mussten wir bei der Ausstellungseröffnung erleben, als die Verantwortliche krankheitsbedingt ausgefallen ist. Die Veranstaltung war zwar gut besucht, von der Zielgruppe waren aber nur wenige da.

Begleitung zu Veranstaltung

Fachkräfte und Unterstützer/innen sind als auch Begleiter/innen zu den Seminaren wichtig.
Viele potentielle Teilnehmer/innen der Seminare an der Diakonie Stetten wohnen seit der Dezentralisierung im ganzen Remstal verstreut. Von der Zeit und Bereitschaft der Fachkräfte hängt es ab, ob Interessent/innen der Wohngruppen erscheinen.
Auch die Analyse der Veranstaltungen zur Landtagswahl im Rahmen des Projekts „Politische Teilhabe“ verdeutlichen die Bedeutung. Die Zieglerschen haben vier Podiumsdiskussionen veranstaltet, die ähnlich aufgebaut und intensiv beworben wurden. Eine Erklärung hierfür das Engagement von Fachkräften und Unterstützer/innen. Dies war exemplarisch in Wilhelmsdorf zu beobachten – einige Fachkräfte begleiteten teilweise über 10 Personen, unterstützten sie beim Quiz und begleiteten sie auch bei der Podiumsdiskussion und der anschließenden Fragerunde.

Fachkräfte als Multiplikator/innen

Ein wichtige Rolle haben Fachkräfte auch als Multiplikator/innen. Sie stehen im täglichen Kontakt und fungieren dadurch bei Fragen oder Problemen oft als erste Ansprechpersonen. Sie sollten die Menschen ermutigen und bestärken, ihr Wahlrecht auszuüben, dazu zählen neben der Schaffung von Rahmenbedingungen auch die inhaltliche Vorbereitung. Ritters Analyse (Ritter 2015) bezieht sich auf Wahlen, lässt sich aber auf den Einfluss von Fachkräften auf die Teilnahme an Bildungsseminaren und am politischen Leben insgesamt übertragen.
Sehr gefreut habe ich mich über drei Betreuer/innen, die bei einem Seminar zur Landtagswahl teilgenommen haben. Sie informierten sich über die Wahlen und sammelten Informationsmaterial, um gezielt die von ihnen betreuten Menschen zu informieren und zur Wahl zu motivieren.
Broschüre der Landeszentrale
Zur Kommunal- und Europawahl 2014 hat die Landeszentrale eine Broschüre für Assistenzkräfte veröffentlicht, in der neben Informationen zu den Wahlen beschreiben wird, wie diese ihre Klientel zur Teilnahme an Wahlen motivieren können.

Weitere Informationen

Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (2014): Einfach wählen gehen! Leitfaden zur Kommunal- und Europawahl für Assistenzkräfte, Download.

Ritter, Florian (2015): „Menschen mit geistiger Behinderung und die politische Teilhabe am Beispiel von Wahlen. Rahmenbedingungen der Politik, Aufgaben der Behindertenhilfe und Möglichkeiten der Partizipation“, Bachelorarbeit DHBW Stuttgart.

Waffen kaufen wie Eiscreme – Ausstellung „Asyl ist Menschenrecht“

Die VHS Unteres Remstal zeigt noch bis zum 30. Mai 2017 in Endersbach die Ausstellung „Asyl ist Menschenrecht“. Gemeinsam mit Heike Burann habe ich am 9. Februar die Vernissage durchgeführt.

Ausstellung „Asyl ist Menschenrecht“ mit beindruckenden Plakaten

Warum fliehen Menschen? Welchen Gefahren sind sie ausgesetzt? Welche Wege müssen sie beschreiten, welche Hindernisse überwinden? Dies sind einige der Fragen, die Pro Asyl mit der Ausstellung „Asyl ist Menschenrecht“ beantworten möchten. Neben Plakaten mit vielen Informationen zu unterschiedlichen Aspekten des Asylrechts sind es aber vor allem die Zitate, die nachdenklich machen: „Du kannst Waffen kaufen wie Eiscreme. Jeder hat welche. Sogar die Kinder“.

Über die Bedeutung von Asyl und Fluchtgründe

Rund 20 Interessierte nahmen an der Vernissage teil und diskutierten engagiert mit. Lediglich auf die Frage nach der Bedeutung von Asyl (griechisch für Unterkunft) bekam ich keine Antwort, die Bedeutung von Menschenrechten und die Fluchtgründe sammelten wir im Gespräch. Unter den Teilnehmer/innen waren auch Geflüchtete, die von ihrer Flucht und ihrem Leben in Deutschland berichteten und Bürger/innen, die diese im Alltag unterstützen.

Informationen zur Ausstellung finden Sie auf der Homepage von Pro Asyl.

 

 

Grundbildung – für eine umfassende Teilhabe aller Menschen

Die Zahlen sind erschreckend: In Deutschland leben mehr als sieben Millionen Erwachsene, die nicht richtig lesen und schreiben können.

Mit der Initiative Grundbildung hat es sich der Volkshochschulverband Baden-Württemberg zur Aufgabe gemacht, diese Zahl zu reduzieren. Im Zentrum der Maßnahmen steht die Alphabetisierung, denn die Betroffenen haben große Schwierigkeiten mit alltäglichen Dingen wie Briefe von Behörden, Fahrkartenautomaten und natürlich in der Arbeitswelt. Die VHS Unteres Remstal hat Grundbildung zum Schwerpunktthema des kommenden Semesters gemacht, zu dem ich auch Seminare anbieten wäre.

Grundbildung – mehr als nur Lesen, Schreiben und Rechnen

Für den Volkshochschulverband Baden-Württemberg geht Grundbildung über arbeitsmarktpolitische Verwertbarkeit hinaus. Die Angebote orientieren sich nicht am Bedarf der Gesellschaft, sondern an den Bedürfnissen des Einzelnen, über die er selbst bestimmt. Diese Selbstbestimmung beginnt bereits bei der Entscheidung des Einzelnen über die Aufnahme eines Lernprozesses.

Demokratie – wir mischen uns ein

Für viele der betroffenen Menschen ist auch die Teilhabe am politischen und gesellschaftlichen Leben eingeschränkt. Der Staat braucht aber Bürger/innen, die sich einbringen und einmischen. Meine ‚Angebote im Rahmen der Grundbildung zielen darauf, die Menschen über die Möglichkeiten der Mitbestimmung aufzuklären und sie zum Mitmachen zu animieren. Ähnlich wie bei der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen werden neue Wege und angepasste Methoden notwendig sein, um Teilnehmer/innen für diese Seminare und natürlich auch für die Teilhabe zu gewinnen. Es ist eine wichtige und notwendige Aufgabe, auf die ich mich sehr freue.

Informationen und Angebote zur Grundbildung finden Sie auf den Seiten der VHS Unteres Remstal.  Interessante Informationen finden Sie auch auf den Seiten des Volkshochschulverbands Baden-Württemberg.