Nie wieder keine Ahnung – Allgemeinwissen einfach erklärt

Für das inklusive Programm der VHS Stuttgart habe ich am Dienstag mein erstes Seminar unseres neuen Studium Generale durchgeführt. In Zusammenarbeit mit ATRIO Leonberg treffen wir uns einmal im Monat, um über aktuelle Ereignisse zu reden – und alles, was die Teilnehmer*innen interessiert!

Die Teilnehmer wissen viel – und möchten viel lernen

Zu Beginn berichteten die Teilnehmer*innen, was sie alles gut können: Musik machen, Gedichte schreiben, Fremdsprachen, italienisch kochen, backen, Sport… Genauso lang ist die Liste mit Themen, die die Menschen lernen möchten: aktuelle Politik, Kunst und Kultur, Sprachen, Naturwissenschaften. Schon jetzt steht fest, dass es für die Termine dieses Semesters genügend Themen geben wird.

Was Hänschen nicht lernt, kann Hans immer noch lernen

Inhaltlich ging es um Wissen und Bildung. Sie helfen uns, Dinge zu verstehen und am Leben teilzunehmen. Lernen hört nicht auf – jeden Tag können wir etwas dazu lernen. Was Hänschen nicht lernt, kann Hans immer noch lernen. Beim zweiten Termin im Oktober werden wir die Volkshochschule Stuttgart besuchen und die vielfältigen Angebote kennenlernen.

Beitrag zu Inklusion und Teilhabe

Nach den tollen Erfahrungen mit Akademien und Bildungswerkstätten hoffen wir, mit diesem Angebot einen Beitrag zu mehr Inklusion und Teilhabe zu leisten. Der Anfang war schon mal vielversprechend und hat viel Spaß gemacht.

Perspektiven für die Zukunft – Seminar für Bundesfreiwillige

In den letzten Tagen habe ich mit einer Kollegin ein Seminar gestaltet, dass die VHS Unteres Remstal für Freiwilligendienstleistende des Rems-Murr-Kreis organisiert hat. Das Seminar stand unter dem Titel „Perspektiven für die Zukunft“ – Es ging es um Inklusion und einen Blick auf aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen.

Leidenschaftlicher Einsatz für Inklusion

Die Freiwilligen sind an Kindergarten, Grundschulen und weiterführenden Schulen im Rems-Murr-Kreis beschäftigt und unterstützen dort Kinder mit Beeinträchtigungen. Sie gehören damit zu den fast 80.000 jungen Menschen, die jährlich in einem Freiwilligendienst arbeiten. Mit Begeisterung berichteten die Teilnehmenden von ihrer Arbeit, viele bleiben auch im sozialen Bereich.

Inklusion das bestimmende Seminarthema

Eine erste Umfrage zeigte, dass das Interesse für Politik nicht sehr groß ist. Umso erfreulicher waren die tollen Ergebnisse bei den Gruppenarbeiten. Die Themen durften sich die Teilnehmenden selbst aussuchen und auch hier war Inklusion das zentrale Thema. Besonders bei weiterführenden Schulen hatten einige Zweifel, ob gemeinsames Lernen immer der richtige Weg ist. Bei den Zukunftsszenarien zeichnete die „optimistische Gruppe“ das Bild einer Gesellschaft, in der Spielplätze, Kindergärten, Schulen, Züge und Busse barrierefrei sind und ein gemeinsames Leben funktioniert.

Gespräch und Ausflug nach Stuttgart

Ein Höhepunkt war das Gespräch mit Ian Schölzel, dem Ersten Bürgermeister von Waiblingen. Er erzählte von seiner Arbeit mit den (finanzielle) Einschränkungen, aber auch den vielfältigen Möglichkeiten. Bürgermeister sei der schönste Job, den man sich vorstellen kann. Für die Berufswünsche der Jugendlichen hatte er eine wichtige Botschaft: Menschen im sozialen Bereich werden dringend gebraucht.
Das Seminar endete mit einem Ausflug nach Stuttgart und Besuchen im Haus der Geschichte und im Stadtpalais.

Semester endet mit Seminar zu Chinas Rolle in der Welt

Nach zwölf Jahren sind mir viele Gruppen der Schiller-VHS Ludwigsburg ans Herz gewachsen, bei der Bildungsinitiative Bissingen macht es aber besonders viel Freude. Deshalb war es nach mehr als 50 Seminaren für die Akademien und Bildungswerkstätten in diesem Semester ein schöner Abschluss.

Der Krieg in der Ukraine und die internationalen Folgen

Es ging um das Verhältnis von China zur Europäischen Union. Wie bei fast allen Seminaren der letzten Woche spielte der Krieg in der Ukraine eine bedeutende Rolle, denn China steht (noch) eng an der Seite von Russland. Weitere internationale Themen im vergangenen Semester waren die Situation des Westens, die Tragödie in Afghanistan und die Zukunft Europas.

Wer glaubt denn so was?

Das Thema Verschwörungstheorien aus dem Bereich Gesellschaft wurde von zehn Bildungswerkstätten nachgefragt. Beliebt waren auch die Themen Hass im Internet, Meinungsfreiheit und Bildung. Mit der Tea Time hatte ich zu Beginn des Jahres ein neues spannendes Online-Seminar über gesellschaftliche Entwicklungen.

Die Macht von Techgiganten und Lobbyisten

Im Bereich Wirtschaft und Soziales war das Thema Techgiganten besonders beliebt. Ebenso kritisch diskutiert wurde der Einfluss von Lobbyisten auf die Politik, auch wenn das Fazit des Seminars lautet, dass sich die Politik durchaus gegen zu große Einflussnahme wehren kann.

Inklusion und politische Teilhabe

Bei meinem Schwerpunkt Inklusion und politische Teilhabe gab es mehrere Highlights: bei einem Seminar für die Ludwig-Schlaich-Akademie waren Klient*innen zu Gast, die ihre Arbeit vorstellten. Bei einer Fortbildung für die Diakonie Stetten ging es um Rechte und Pflichten von Bewohnerbeiräten. Toll war auch der Praxistag in Augsburg, bei dem ich meine Arbeit vorstellen und mich mit Kolleg*innen austauschen konnte.

Schwerpunkte des nächsten Semesters

Nach den Sommerferien geht es weiter: Mit der Zeitenwende habe ich in meinem Seminarprogramm einen neuen Schwerpunkt. Besonders freue ich mich auf die inklusiven Veranstaltungen mit der VHS Stuttgart: einem Stammtisch „Mahlzeit.Politik – Wir mischen mit“ mit einer inklusiven Planungsgruppe und einer Reihe „Allgemeinwissen einfach erklärt“.

Politik und Arbeit in der inklusiven Bildung – ein Praxistag in Augsburg

Bei einem Praxistag in Augsburg konnte ich meine Arbeit für Menschen mit Behinderung vorstellen. Die Veranstaltung wurde von den Volkshochschulverbänden Baden-Württemberg und Bayern und der VHS Stuttgart organisiert und durchgeführt. Die Beiträge zeigten viele tolle Beispiele gelungener Integration, aber auch Defizite.

Inklusion in der Arbeitswelt

Im ersten Beitrag berichtete der Geschäftsführer eines Hotels, das zur Hälfte Menschen mit Behinderungen beschäftigt. Er berichtete von vielen positiven Erfahrungen und den erfolgreichen internen Qualifizierungen. Leider werden diese nicht ausreichend anerkannt, es herrscht ein bürokratisches Dickicht von (Nicht-)zuständigkeiten. Mit einem inklusiven Gabelstaplerführerschein stellte Katrin Wahner ein erfolgreiches Projekt des inklusiven Programms der VHS Stuttgart vor.

Herausforderung Digitalisierung

Das Bildungszentrum Nürnberg ist ebenfalls seit vielen Jahren Vorbild mit vielen tollen inklusiven Angeboten. Am Beispiel einer inklusiven Zeitschrift, die nun digital herausgeben wird, zeigte der Referent Chancen und Probleme bei der Digitalisierung. Er kritisierte, dass noch vielen Menschen der ausreichende Zugang zu Computer und Internet fehlt.

Konzepte und Formate in der inklusiven politischen Bildung

In meinem Beitrag berichtete ich zunächst über die schönen Veranstaltungen zur Landtagswahl und Bundestagswahlen für die VHS Stuttgart. Im Herbst planen wir die Fortführung durch einen Stammtisch mit Gästen zu politischen und gesellschaftlichen Themen. Eine inklusive Planungsgruppe soll gemeinsam die Veranstaltungen planen und auch aktiv bei der Durchführung dabei sein.
„Allgemeinwissen einfach erklärt“ lautet das Motto der anderen Veranstaltungsreihe, nach dem Vorbild von Studium Generale geht es um aktuelle Themen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Miteinander und voneinander lernen

Mit einem Besuch im Hotel einsmehr endete der Tag. Hier konnten wir hautnah erleben, wie Inklusion in der Arbeitswelt funktioniert. In Erinnerung bleiben mir außerdem die gute Gespräche und vielen neuen Ideen. Ich hoffe, dass ich auch die Teilnehmer*innen motivieren konnte, an ihren Volkshochschulen inklusive politische Angebote zu machen. Der gemeinsame Austausch wird fortgeführt, sodass wir weiterhin miteinander und voneinander lernen können.

Zeitwende – der Ukraine-Krieg als Schwerpunkt des neuen Programms

Der Ukraine-Krieg ist ein Schwerpunkt meines Programms für das 2. Halbjahr 2022. Unter der Rubrik „Zeitenwende“ habe ich dazu einige neue Seminare im Angebot. Die Entwicklungen haben Einfluss auf fast alle Themen, die ich anbiete.

Zeitenwende – der Ukraine-Krieg und die Folgen

In einer neuen Reihe Zeitenwende betrachte ich die Folgen des Ukraine-Kriegs für unterschiedliche Aspekte – die Europäische Union, die internationale Politik, die Wirtschaft, unsere Gesellschaft und Geschichte mit einem Vergleich zu anderen Epochenbrüchen. Darüber hinaus verändert das Thema auch viele Seminare grundlegend.

Ein Blick auf verschiedene Staaten

Irland habe ich als neues Land in der Rubrik Staaten und Regionen im Fokus aufgenommen. Die bewährten Seminare zu anderen Staaten werden fortlaufend aktualisiert, u.a. Frankreich nach und Italien vor der Wahl.
In der Rubrik Internationale Politik ist die USA vor (bzw. ab November nach) der Kongresswahl im Fokus – ist Joe Biden bereits am Ende? Eng verbunden mit dem Thema USA ist das neue Seminar zu Populismus weltweit.

Sorgen um unser Geld

Im neuen Seminar EU und das Geld geht es um die Rettungspakete und die Geldpolitik der Europäische Zentralbank. Diese stehen auch im Mittelpunkt der überarbeiteten Themen „Unser Geld“ und „Globalisierung“ im der Rubrik Wirtschaft. Die Inflation hat auch enorme Folgen für die Gesellschaft – die Sorgen und die Unzufriedenheit wachsen.

Zweifel an der Demokratie

Dennoch hat mich eine Zahl erschreckt, die bereits vor dem Ukraine-Krieg ermittelt wurde: ein Drittel der Deutschen hält Deutschland für eine Scheindemokratie – Grund genug im Bereich Demokratie und Wahlen ein Seminar anzubieten.
Um die Probleme in unserer Gesellschaft geht es auch in der Rubrik Gesellschaft. Wieder und aktualisiert aufgenommen habe ich hier ein Seminar über die mächtige Idee der Nation.

Zeitenwenden damals und heute

Bereits in den letzten Jahrzehnten wurde immer wieder von Zeitenwenden oder Epochenbrüchen gesprochen. In einem neuen Seminar der Rubrik Geschichte geht es um Unterschiede und Ähnlichkeiten.

Aktuelle Politik

Bereits in den letzten Jahrzehnten wurde immer wieder von Zeitenwenden oder Epochenbrüchen gesprochen. In einem neuen Seminar der Rubrik Geschichte geht es um Unterschiede und Ähnlichkeiten. Mit vielen Bildungswerkstätten und Akademien vereinbare ich als Thema „Aktuelle Politik“ – so können wir die Themen auch kurzfristig festlegen. Außerdem freue ich mich immer über Vorschläge der Teilnehmenden, denn die sind meistens die besten!
Ich freue mich auf spannende Seminare im zweiten Halbjahr.

Die Tragödie in Afghanistan – schon vergessen?

In einem Seminar für eine Bildungswerkstatt der Schiller-VHS Ludwigsburg ging es um die Tragödie in Afghanistan – und das geringe Interesse, das dieses Thema mittlerweile in der öffentlichen Wahrnehmung hat.

Jahrzehntelanger Krieg

Afghanistans Geschichte ist durch Kriege geprägt – und das Scheitern von Großmächten. Noch vor der Unabhängigkeit scheiterten die Briten, in den 1980er Jahren schaffte es dann die Sowjetunion nicht, das Land dauerhaft zu befrieden. Es folgte die Machtübernahme der Taliban und nach dem 11. September 2001 der fast 20jährige Versuch westlicher Mächte, Afghanistan in eine bessere Zukunft zu führen.

Gründe für das Scheitern des Westens

Intensiv diskutiert wurde, warum die Taliban im letzten Jahr wieder die Macht übernehmen konnte. Zu nennen sind hier die korrupte Zentralregierung, Fehler des Westens bei Zielsetzung und Durchführung der Mission und krasse Fehleinschätzungen über die Fähigkeiten der Taliban. Besonders spannend war dabei, dass eine Teilnehmerin ihre Erlebnisse als Entwicklungshelferin einbrachte.

Afghanistan – schon kein Thema mehr?

Beim Blick auf die Zukunft stellte ich einen Artikel von Navid Kermani vor, der beklagt, dass Afghanistan kein Thema mehr ist. Er sieht ein weites Feld zwischen Nichtstun und Krieg führen – nämlich Politik. Auch die Teilnehmer*innen waren sich einig, dass trotz der katastrophalen Politik der Taliban humanitäre Hilfe aufrecht erhalten werden muss.

Der Mut der Frauen von Kabul

Weniger überzeugt waren die Teilnehmer*innen von der Hoffnung, die Tobias Matern in der Süddeutschen Zeitung zum Ausdruck brachte: Der Mut der Frauen von Kabul. Haben 20 Jahre Frauenrechte, Schule und erste Schritte zur Selbstermächtigung etwas verändert? Zweifel bleiben, aber auch ein wenig Hoffnung.

Wichtiges Thema in meinen Seminaren und meinen Blogs

Es war ein schwieriges und trauriges Thema, aber es zeigte die Besonderheit der Bildungswerkstätten: eine offene und gute Diskussion, bei der sich alle einbringen können.
Auch wenn Afghanistan angesichts des Ukraine-Kriegs und anderer Ereignisse fast in Vergessenheit geraten ist, behandele ich es in verschiedenen Themen meines Bereichs Internationale Politik. In meinem Blog Politik verstehen habe ich einige Artikel verfasst, unter anderem über den Artikel von Tobias Matern.

Sich um andere Bewohner kümmern

Nach einiger Verzögerung durch die Corona-Pandemie konnten wir nun zwei weitere Fortbildungen für Bewohnerbeiräte an der Diakonie Stetten durchführen. Wie bei den ersten Veranstaltungen im letzten Jahr ging es um die Aufgaben von Bewohnerbeiräten und gute Gesprächsführung.

Aufgaben von Bewohnerbeiräten

Die Aufgaben von Bewohnerbeiräten fasst ein Teilnehmer passend zusammen: „Sich um die anderen Bewohner kümmern.“ Bewohnerbeiräte sind die Vermittler zwischen den Bewohnern der Wohnheime und den Leitungen der Wohnheime bzw. der Diakonie. Die zahlreichen guten Beispiele zeigen, wie toll sich die Bewohnerbeiräte für ihre Mitbewohner einsetzen.

Gute Gespräche führen

Nach einer Einführung ging es im zweiten Teil darum, wie wir gute Gespräche führen können: zuhören, den anderen ernst nehmen, aber auch die eigene Meinung klar machen. An Beispielen aus der Praxis wie die Planung von Veranstaltungen oder schwierigen Gesprächen mit Mitarbeitern übten wir das anschließend in Kleingruppen.

Viele Ideen für weitere Aktivitäten

Die lange Liste von Ideen konnten wir in den beiden Fortbildungen noch erweitern: Feste, Einladungen an Politiker oder Prominente, Maßnahmen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr und eine bessere Zusammenarbeit der Betriebsräte. Die Ergebnisse werden wir nun zusammenfassen und allen Bewohnerbeiräten und ihren Vertrauenspersonen der Diakonie zusenden.

Der Westen als Wertegemeinschaft?

Der Historiker Heinrich August Winkler prägte die Definition, dass der „Westen“ kein geographischer Begriff, sondern die Beschreibung einer Wertegemeinschaft ist. Durch Donald Trump und das Scheitern in Afghanistan hat diese Gemeinschaft bittere Rückschläge erlitten. In meinen Seminaren und Blogs geht es um die Folgen des Ukraine-Krieg für den Westen.

Der Westen als Vorbild für die Welt?

In einer Bildungswerkstatt hatte ich zum ersten Mal mein neues Seminar „Der Westen als Vorbild für die Welt“. Dabei geht um die Frage, ob der Westen überhaupt noch Vorbildfunktion und Anziehungskraft hat? Welche Veränderungen ergeben sich durch den Ukraine-Krieg.

Der Krieg in der Ukraine

Der Ukraine-Krieg ist das wichtigste Thema meiner letzten und auch nächsten Seminare ist der Krieg in der Ukraine. Ein Seminar über den Ukraine-Krieg biete ich nun auch für meine Zielgruppe Menschen mit Behinderung. Dargestellt werden dabei Ursachen, Verlauf und die Folgen des Krieges.

Westliche Staaten im Fokus

Der Ukraine-Krieg stand auch bei meinem Seminar über die französische Präsidentschaftswahl im Mittelpunkt. Doch anders als vermutet schafften mit Marine Le Pen und Mechalon rechte und linke Gegner von Präsident Macron gute Ergebnisse im ersten Wahlgang. Durch ihre Nähe zu Putin schienen beide fast schon abgeschrieben. Es wird spannend, denn ein Wahlsieg Le Pens hätte nicht nur für Frankreich weitreichende Folgen. In weiteren Seminaren über westliche Staaten geht es ich den nächsten Wochen Italien und die USA.

Blogartikel über den Westen

In meinem Blog zu den Krisen Europas geht es in einigen Beiträgen um den Westen, u.a. dem Mythos Westen, der Frage, ob Putin den Westen stärkt. Außerdem stelle ich Artikel von Andreas Reckwitz und Dirk Kurbjuweit vor.

Wie kann unser Bildungssystem besser werden?

Zu Beginn des neuen Semesters hat sich die Bildungswerkstatt Marbach mein neues Thema Bildung gewünscht. Wie bei allen Terminen in dieser Woche haben wir uns die Hälfte der Zeit mit dem Krieg in der Ukraine beschäftigt.

Das Bildungssystem in der Kritik

Die Kritikpunkte am deutschen Bildungssystem sind vielfältig: Das Bildungssystem gilt als ungerecht, da der Schulerfolg stark vom Status der Eltern abhängt. Dieser Vorwurf betrifft auch die Verteilung des Geldes – zu wenig Geld gibt es frühkindliche Erziehung und Brennpunktschulen. Die Corona-Krise hat auch die Defizite bei der Digitalisierung deutlich gemacht. Intensiv diskutiert wurde, ob wir 16 Bildungssysteme brauchen.

Es gibt auch Lichtblicke

Vorgestellt habe ich auch die positiven Seiten. Das deutsche Ausbildungssystem gilt weltweit als vorbildlich und bietet gute Jobperspektiven für junge Menschen. Vieles hat sich verbessert: die Kinderbetreuung wurde ausgebaut, es gibt mehr Ausgaben und Personal. Auch die Leistungen von Migrantenkinder haben sich deutlich verbessert, viel zu oft werden sie im Arbeitsmarkt benachteiligt.

Verbesserungen sind nötig – und mehr Geld

Einig waren sich die Teilnehmer*innen, dass weiterhin Verbesserungen notwendig sind, die ich im letzten Teil vorgestellt habe. Bildung ist wichtig, wie Jutta Allmendinger deutlich macht. „Sie verschafft Teilhabe und verhindert, dass Menschen Bittsteller werden“. Und sie kostet Geld, aber bereits John F. Kennedy stellte fest: „Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung, keine Bildung.“

Das Seminar zur Bildungspolitik ist Teil meiner Angebote im Bereich Gesellschaft. Das Thema Bildung biete ich auch für meine Zielgruppen Menschen mit Behinderung und junge Erwachsene.

Seminare zu Inklusion und politische Teilhabe

Zum wiederholten Mal galt bei meinen Seminaren an der Ludwig-Schlaich-Akademie das Motto „Miteinander und voneinander lernen“ – zwei Mitarbeiter*innen der Remstal Werkstätten stellten ihre Arbeit über die Geschichte des Nationalsozialismus vor.

Schwierige Situation für Mitarbeitende

Krankheitsfälle und Quarantäne, eine hohe Belastung in den Einrichtungen – die Bedingungen sind schwierig für alle Mitarbeitende. Dies gilt auch für die angehenden Heilerziehungspfleger*innen, die neben dem praktischen Teil Unterricht an der Ludwig-Schlaich-Akademie haben. Diese aktuellen Probleme waren auch Thema beim Unterricht, bei dem es um Inklusion und politische Teilhabe ging.

Expert*innen zur Geschichte zu Gast

Ein wunderbares Beispiel für Inklusion sind zwei Mitarbeiter*innen, die sich seit Jahren intensiv mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinandersetzen. Nach dem Besuch der Gedenkstätte Grafeneck entstand der Wunsch, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Dadurch entstand Lernmaterial, das gemeinsam mit Studierenden der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg erstellt wurde. Mittlerweile referieren die beiden auch an der Diakonie Stetten und in einer Ausstellung im Stadtmuseum Schorndorf, bei der es um die sogenannte „Euthanasie“ – der Ermordung von Menschen aus Behinderteneinrichtungen geht.

Miteinander und voneinander lernen

Die Studierenden waren begeistert von der Präsentation der beiden, die über die Geschichte ebenso eindrucksvoll berichteten wie über ihre Arbeit als Referent*innen. Anschließend präsentierten die Studierenden ihre Arbeit, die Begriffe wie Menschenrechte oder Demokratie in leichter Sprache anschaulich darstellen sollten. Genauso wichtig war aber auch der Austausch über Politik und Geschichte hinaus – so erzählte ein Referent über sein Mitwirken bei Groove Inclusion, der inklusiven Bigband aus dem Unteren Remstal.